Max Henry
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Bio

Wenn ein Dichter, Kurator und Kunstkritiker nach Jahrzehnte langem, gemessen an den Werten, die gehandelt werden, notorisch unterbezahltem Schaffen für das Feld der Kunst, das er diesseits wie jenseits des Atlantiks kennt und in dem er bekannt ist, sich entschließt, seine Konzepte auch in der Malerei selbst spielen zu lassen, kann erwartet werden, dass jedes Bild voll von Anspielungen und Querverweisen ist und sein Wissen um Zusammenhänge widerspiegelt.

 

Natürlich kann es damit in seinen Bezügen zur Kunst- und Literaturgeschichte als einzelnes Werk gelesen werden und ist als solches nicht auf den institutionellen Rahmen angewiesen, wie er von Duchamps Urinoir und Flaschentrockner bloßgestellt worden ist. In einem existentielleren Sinn ist dieses aber natürlich doch angewiesen, wie die Mitspielenden auf das System, das sie entlohnt oder an dem sie verzweifeln. Der Versuch des Dichter-Kurators, ein imaginäres Museum zu installieren, in dem die selbst gemalten Bilder die Geister, die sie darstellen, beschwören sollen, bekommt somit eine soziologische Komponente, die ihn in eine Reihe mit den Installationen Marcel Broodthaers stellt. Die Bezüge, die die Kunstgeschichte poetisieren, werden so zur Kritik am geistlosen, am Geschäft orientierten Kunstbetrieb, der die Deutbarkeit und Zusammenschau seiner Hervorbringungen vernachlässigt und diesen Versuch, reduziert auf die Notwendigkeit, die existentielle Situation zu verbessern, als Phänomen erzwungen hat. Das Phänomen selbst gewinnt so als Aktion kunsthistorische Bedeutung.

 

- Benedikt Ledebur